Buchvorstellung im Buchladen Schwarze Risse, Gneisenaustr.2a, Mehringhof, Berlin- Kreuzberg (U-Bhf. Mehringdamm)

am Dienstag, 12. März um 20 Uhr

Das Begehren anders zu sein - Politische und kulturelle Dissidenz von 68 bis zum Scheitern der DDR

mit der Herausgeberin Anne Seeck und dem Autor Bernd Gehrke

Der Sammelband mit 21 Beiträgen beleuchtet ein breites Spektrum von Möglichkeiten, wie Menschen in der DDR abweichend von der staatlich verordneten Norm lebten, dabei Eigensinn entwickelten und sich Freiräume aufbauten. Nicht zuletzt der 1968 eingeführte "Asozialenparagraf" bedrohte alle, die sich einer "geregelten Arbeit" entzogen, provozierte aber selbst Nonkonformität im autoritären Staatssozialismus.

So beschreibt ein Autor Punk als „großartiges Experimentierfeld“ und „unglaublichen Befreiungsschlag“, trotz aller Bitternis durch den Repressionsdruck. Und gerade die „sozialen Errungenschaften“ seien das „Totschlagargument“ für den eingeforderten Kadavergehorsam gewesen.

Für Linke sollte es von Interesse sein zu wissen, wie ein „realsozialistisches“ Regime mit Unangepassten umging und damit seine Legitimität verlor. Bei manchen wird es Erstaunen hervorrufen, wie viel Parallelentwicklungen  in den dissidenten Strukturen es trotz aller Unterschiede zwischen DDR und BRD gegeben hatte. Ein differenzierter Einblick in die - eben auch "dissidente" -  DDR-Realität, die den heutigen Linken weitgehend unbekannt ist, ist in jedem Falle hilfreich für eine Diskussion über eine Gesellschaft nach dem Kapitalismus - und mag vielleicht sogar bei einigen für einen rebellischen Anschub sorgen, "anders sein" zu wollen!

http://www.unrast-verlag.de/neuerscheinungen/das-begehren-anders-zu-sein-396-detail