Die Sommerausgabe der OYA wurde diesmal nicht gedruckt, sondern eingelesen: Seit Anfang Juli kann die erste Welle an Hörstücken auf unserer Website angehört und heruntergeladen werden und ist auch auf den Podcast-Portalen Spotify und iTunes (Suchbegriff: »Oya im Ohr«) zu finden.

Die zwei Dutzend Hörstücke sind Stationen einer vielstimmigen Reise, auf der zeitlose Artikel aus unserem Archiv sowie der eine oder andere bislang unveröffentlichte Stück erklingen – Texte, die von Lesenden und Redaktionsmitgliedern ausgewählt wurden, weil sie Aspekte gesellschaftlichen Wandels sichtbar machen und Orientierung in herausfordernden Zeiten geben können. Diese Wegmarken aus 13 Jahren Oya erzählen von jungen Menschen auf der Suche nach Beheimatung, von unerschrockenen Großmüttern im Dienst des Lebendigen, vom Sammeln, Tragen und Halten, von der Kunst des Augenblicks, vom Loslassen und vom Kompostieren, vom Bauen, Pflanzen, Selbermachen auf der einen Erde – davon, wie Menschen sich gemeinschaffend organisieren, wie sie mutig und unbeirrt Widerstand gegen die Strukturen der Megamaschine leisten, sich nicht mit einfachen Antworten auf komplexe Herausforderungen zufriedengeben und sich in krisenhaften Zeiten fragen: Was ist hier und heute wirklich dran?

Die Hörstücke enthalten Klassiker aus den Anfangstagen von Oya (»Auf in die Post-Kollaps-Gesellschaft« von Johannes Heimrath), Beiträge, die unser Verhältnis zu stofflichen Grundlagen der gebauten Welt überdenken (»Es lebe die Eisenzeit!« von Anja Marwege), philosophische Texte, die unser Selbstverständnis als Menschen hinterfragen (»Kompostierendes Sein« von Bayo Akomolafe), Überlegungen zu politischem Engagement im je eigenen Lebensumfeld (»Wie kann nach Hause gehen politisch sein?« von Andrea Vetter), praktische Anregungen zum Selbermachen (»Inspirationen vom Vormacher« und »Mehr Einfälle als Zeit abfällt« von Jochen Schilk), Texte übers Tätigsein mit Dung (»Ein Haufen Arbeit« von Matthias Fellner) und den Umgang mit Digitalisierung (»Schöne neue Technikwelt?« von Maria König) sowie Beiträge von neu dazugewachsenen Redaktionsmitgliedern (»Ich vertrockne« von Tabea Heiligenstädt oder »Dank an die Älteren« von Luisa Kleine).

Den ganzen Sommer über werden wir im wöchentlichen Rhythmus immer mittwochs weitere Hörstücke veröffentlichen – es lohnt sich also, uns regelmäßig auf unserer Website oder in unseren Kanälen bei Spotify, Facebook und Instagram zu besuchen! Los geht es heute mit gleich zwei weiteren zeitlosen Hörstücken, die sich, ausgehend von persönlichen, biografischen Erlebnissen, mit dem Gehenlassen, dem Seinlassen und dem Sterbenlassen im konkreten wie im übertragenen Sinn beschäftigen: »Worte für das Unfassbare finden« von Lara Mallien und »Es lebe die Lassenskraft!« von Matthias Fersterer.

Die Hörstücke erzählen überwiegend stille, leise, aus gelebter Praxis heraus entstandene Geschichten. Geben diese Erzählungen angemessene Antworten auf eine Welt, die in Flammen steht? Können sie dem Krieg gegen die Lebendigkeit, der Tag für Tag geführt wird – sei es durch Panzer, atomare Aufrüstung, Fracking oder agrarindustrielle Weltvernutzung –, etwas entgegensetzen? Das können wir nicht sicher wissen. Wir vertrauen jedoch darauf, dass die »Revolution für das Leben«, die sich tagtäglich an vielen Orten durch den beherzten Einsatz tatkräftiger Menschen vollzieht, für sich genommen Sinn ergibt – unabhängig davon, was noch kommen mag.

Wir wünschen Ihnen und euch eine denkbar gute Sommerzeit mit intensiven Hörerlebnissen und werden uns im Herbst in gewohnter Druckfassung zurückmelden. In der Zwischenzeit freuen wir uns darauf zu hören, wie es Ihnen und euch auf der akustischen Reise ergangen ist – zum Beispiel bei unserem »Ausgabenreflex« am Mittwoch, den 7. September, ab 18 Uhr, der allen Lesenden die Möglichkeit bietet, sich mit Redaktionsmitgliedern per Videokonferenz über »Oya im Ohr« auszutauschen (Anmeldungen bitte bis 1. September an Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!).