Erfolgreicher 14. BIEN- Kongress „Wege zum Grundeinkommen“ in Ottobrunn bei München
Ein erfolgreicher 14. BIEN-Kongresses liegt hinter uns. Auf www.bien2012.de stehen die eingereichten Papers sowie Videos einiger Diskussionen in Deutsch und Englisch für die weitere Diskussion zur Verfügung. Dem Kongress gelang der Blick in die nationale und internationale Zukunft des Grundeinkommens. Vier neue Bücher wurden auf diesem Kongress vorgestellt: Keine zu vernachlässigende Anzahl, wie Philippe Van Parijs, Vorsitzender des Internationalen Beirats von BIEN, betonte. Aber auch zahlreiche Aktionen rund um den Kongress sowie in dessen Vorfeld (Pre-Conference-Day) verdeutlichten, dass die Idee wieder mehr an Fahrt gewinnt. Dies wurde mehrfach von nationaler wie von internationaler Seite betont. Die insgesamt 450 TeilnehmerInnen, 150 ReferentInnen und 50 HelferInnen bestätigen diesen Eindruck.
Inhaltlich zeige der Kongress, dass die Verzahnung der Grundeinkommensidee mit anderen Themenfeldern wie der Ökologie oder auch der Finanzkrise immer wichtiger und auch sichtbarer werde, so Philippe Van Parijs. Die Umsetzung eines Grundeinkommenskonzeptes in einem universellen wie bedingungslosen Sinne stehe in unmittelbarem Zusammenhang mit der ökologischen wie sozialen Neuordnung des gesamten Planeten. Erneut bezeichnete Van Parijs das partielle Grundeinkommen (nicht existenz- und teilhabesichernd) als Einstiegsmöglichkeit. Diese These wurde während des Wochenendes mehrfach diskutiert und konkurrierte mit dem Konzept, das Grundeinkommen in einem ersten Schritt lebensphasenspezifisch und in existenz- und teilhabesichernder Höhe für verschiedene Personengruppen einzuführen (Kindergrundeinkommen, BAföG für alle Studierenden ohne Rückzahlungspflicht und Einkommens- /Vermögensprüfung, Sanktionsfreiheit bei Grundabsicherungen für Erwerbslose, Sabbatical-Grundeinkommen für alle Erwachsenen, Grundrente usw.) – und diese Elemente dann in einem zweiten Schritt zum Grundeinkommen für alle zusammenzufassen.
Alles in allem ist der Kongress ein voller Erfolg gewesen, der wesentlich dazu beitragen wird, die Idee des Grundeinkommen und die internationale Vernetzung voranzutreiben. Ingrid van Niekerk, ebenfalls Mitglied des BIEN-Exekutivkomitees, resümierte eindrucksvoll: Drei Stufen durchlaufe man auf dem Weg in Richtung Grundeinkommen: „Think, feel, take action“ (denken, fühlen, handeln). Die Grundeinkommensidee müsse noch mehr zu einer Herzensangelegenheit werden. Und dann zitierte sie Ghandi: „Be the change you want to see in the world“ (sei die Veränderung, die du in der Welt sehen willst).
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