Noch nie waren ältere Menschen so aktiv und so mobil wie heute. Auch aus der (sozio-) kulturellen Landschaft sind sie als agile Akteure und kundiges Publikum nicht wegzudenken. Wie das konkret aussieht, zeigt die aktuelle Ausgabe der SOZIOkultur.

In der Tanz- und Theaterwerkstatt (TTW) Ludwigsburg ist die Arbeit mit Älteren fester Bestandteil. Mit dem Altentanztheater Zartbitter hat sie seit fünf Jahren ein festes Ensemble aufgebaut. Jährlich findet das Festival „VielFalten – Kulturelle Bildung im Alter“ statt. Hinzu kommen Workshops, Kurse und generationsübergreifende Angebote.

So wie die TTW arbeiten viele soziokulturelle Zentren: Erfahrungen in der interkulturellen Kulturarbeit mit Älteren schildert Robert Hillmanns vom zakk, Düsseldorf. Ein Projekt, in dem sich Jüngere und Ältere „ihre Welt bauen“ und ausloten, welche Bedeutung Freundschaften für sie haben, beschreibt Franziska Barth von ars popularis aus dem thüringischen Reichenbach. Dass sich Jüngere immer wieder von ihrem Elan anstecken lassen, berichten Mechthild und Joachim von Levetzow vom Kulturförderverein Lelkendorf in Mecklenburg. Und das biografische Projekt „My Third Life“ des Berliner Vereins Erzählstation bringt Anna, eine 75-jährige Teilnehmerin, auf den Punkt: „Ein seltenes Geschenk – so gehört und gesehen zu werden.“

Ein Ort der „Soziohochkultur“ ist das Theater Rudolstadt. Unter Leitung des Intendanten Steffen Mensching ist es ein Bewegungszentrum der Stadt. Hier treffen sich täglich Jung und Alt – und das keineswegs nur als Publikum. Mit „Ruhestörung“, dem Thüringer Theaterfestival 60 plus, wird es 2016 zum dritten Mal Grenzen zum Fließen bringen – zwischen verschiedenen Genres, Amateuren und Profis, Theorie und Praxis, Jüngeren und Älteren.

Ein relativ neues Berufsfeld ist die Kunstgeragogik, die künstlerische Arbeit mit Älteren. Dr. Sabine Baumann informiert über die berufsbegleitende Qualifizierung „Kunstgeragogik – Kulturelle Bildung für Ältere“ an der Bundesakademie für Kulturelle Bildung Wolfenbüttel. Von „Long Live Arts“, dem internationalen Expert/-innentreffen zur kulturgeragogischen Aus- und Weiterbildung in der Akademie Remscheid berichtet Almut Fricke, Leiterin des nordrhein-westfälischen Kompetenzzentrums für Kultur und Bildung im Alter kubia.

Und mehr noch: Mit einem Discussing-Workshop thematisierte die LAKS Baden-Württemberg Organisationsformen soziokultureller Zentren. Mit einem eigenen Landeskulturkonzept nahm DIE LINKE in Sachsen-Anhalt die weitere kulturelle Entwicklung in den Blick. Und mit einer Expedition ins Land der Ideen wurde das Projekt „Weiterdenken. Soziokultur 2030“ fortgesetzt.

Das und noch mehr lesen Sie in der aktuellen SOZIOkultur. Erhältlich im Shop auf www.soziokultur.de.

Weitere Informationen und Kontakt:

Bundesvereinigung Soziokultureller Zentren e.V.
Ute Fürstenberg, Mitarbeiterin für Öffentlichkeitsarbeit
Lehrter Str. 27?30, 10557 Berlin, T 030.3 97 44 59/3, Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!" class="cmp_parsed_email" data-ce-class="Emails">Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!, www.soziokultur.de
Bundesvereinigung Soziokultureller Zentren e.V.
Lehrter Str. 27-30, 10557 Berlin
Tel.: 030/3974459-0 Fax: 030/3974459-9
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Stellungnahme der Bundesvereinigung Soziokultureller Zentren e.V.

 Die Bundesvereinigung Soziokultureller Zentren e.V. schließt sich dem Aufruf des Deutschen Kulturrates an und ruft zur Demonstration gegen TTIP am 10. Oktober 2015 in Berlin auf!

Die Bundesvereinigung Soziokultureller Zentren befürchtet, dass TTIP die bestehenden Rahmenregelungen und Förderinstrumente für Kultur und Medien auf europäischer und nationaler Ebene – wie z.B. die Buchpreisbindung oder die Finanzierung des öffentlichen rechtlichen Rundfunks – gefährdet. Das Freihandelsabkommen bedroht die Förderung  von Kultureinrichtungen ebenso wie die  von Künstler/-innen und kulturwirtschaftlichen Unternehmen. Der Erhalt der kulturellen Vielfalt ist für unser Gemeinwesen von größter Bedeutung. Soziokulturelle Zentren sind Organisationen der Zivilgesellschaft. Demokratie und zivilgesellschaftliche Strukturen, zu denen die Soziokulturellen Zentren und Initiativen in der täglichen Arbeit ihren Beitrag leisten, dürfen nicht zugunsten von Deregulierung und Marktliberalismus gefährdet werden. Soziokultur braucht kein TTIP!

Die Bundesvereinigung ruft zur Teilnahme an der bundesweiten Großdemonstration „TTIP & CETA stoppen! – Für einen gerechten Welthandel!“ am 10. Oktober 2015 in Berlin auf.

Der Treffpunkt für den „KulturBlock“ ist um 10 Uhr am Washingtonplatz auf der Rahel-Hirsch-Straße, in der Nähe eines großen Lautsprecherturms ("Delay Tower"). Unter dem folgenden Link finden Sie alle wichtigen Informationen sowie eine Karte des Washingtonplatzes: http://kulturrat.de/detail.php?detail=3245&rubrik=168

Die Vertreter/-innen der Bundesvereinigung sind an dem mitgeführten Banner „Soziokultur braucht kein TTIP“ zu erkennen. Anbei erhalten Sie das Banner als pdf-Datei zur Ansicht und Verwendung.

Die Bundesvereinigung ist Medienpartner der Aktion „Tag gegen TTIP“ des Deutschen Kulturrates und hat sich in den vergangenen Monaten mehrfach an dessen Aktionen gegen TTIP und CETA beteiligt. Unter anderem hat die Bundesvereinigung über ihren monatlichen Newsletter, facebook und die Zeitschrift SOZIOkultur für Publikationen und Vorhaben des Deutschen Kulturrates geworben. Über diese Kanäle wurden ebenfalls relevante Medienlinks und Hintergrundinformationen zum Thema kommuniziert sowie der Link zur Petition der „Selbstorganisierten Europäischen Bürgerinitiative gegen TTIP und CETA“, die aktuell 2,9 Millionen von 3,2 Millionen benötigten Stimmen erreicht hat, bereitgestellt. Die Unterzeichnung der Petition ist noch bis zum 6. Oktober 2015 möglich.

Weitere Informationen und Kontakt: Bundesvereinigung Soziokultureller Zentren e.V., Geschäftsstelle, Lehrter Straße 27-30, 10557 Berlin, www.soziokultur.de, fon (030) 397 44 590, fax (030) 397 44 599

100. Ausgabe der Zeitschrift der Bundesvereinigung Soziokultureller Zentren erschienen

Im Jahr 2008 hat die UN-Behindertenrechtskonvention „Inklusion“ als Recht für Menschen mit Behinderungen erklärt. Sie sollen selbstbestimmt am gesellschaftlichen Leben teilnehmen können. Wie das gelingt, fragt die aktuelle Ausgabe der SOZIOkultur.

Viele soziokulturelle Zentren und Einrichtungen widmen sich, trotz schwieriger personeller und finanzieller Bedingungen, dem Thema Inklusion. Denn gerade Kunst und Kultur bieten dazu gute Möglichkeiten: Kreativangebote werden vorgehalten, Veranstaltungsprogramme auf Menschen mit Behinderungen ausgerichtet. Dabei werden diese nicht lediglich als Teilnehmer- und Besucher/-innen wahrgenommen, sondern in die Organisation einbezogen.

Wie das konkret aussieht, zeigt das Kinder- und Jugendtheater Speyer. Für David Winterheld, einen jungen Mann mit Downsyndrom, hat es einen Ausbildungsplatz zum Theaterassistenten eingerichtet. Er erfüllt seine Aufgaben in Verwaltung und Technik und auf der Bühne. Der leidenschaftliche Mime liebt es, sein Bestes zu geben. Ebenso wie seine Mitarbeiter/-innen ist er aus dem Alltag des Hauses nicht mehr wegzudenken.

Damit Inklusion gelebt werden kann, bedarf es entsprechender Grundlagen und Voraussetzungen. Sie werden von vielen Einrichtungen und Initiativen geschaffen – auch in der Soziokultur. So ist das Kulturzentrum Dieselstrasse in Esslingen komplett barrierefrei und wünscht sich, dass Menschen mit Handicap es ebenso wie alle anderen als „ihr Haus“ begreifen. Beim DiS-Festival in Dortmund musizieren und treffen sich Menschen mit und ohne Behinderungen auf Augenhöhe. Das Blaumeier-Atelier Bremen überrascht mit fantastischen Maskenspektakeln und herzerfrischenden Aufführungen. Der Kulturschlüssel Hamburg vermittelt freiwillige Begleiter/-innen und Freikarten für Kulturveranstaltungen. Und im Thalhaus Wiesbaden sind alle Plätze besetzt, wenn Franz das Theater die Spielzeit eröffnet.

Derartiges Engagement würdigte in diesem Jahr auch der Fonds Soziokultur. Er verlieh seinen Innovationspreis 2015 an Projekte, denen es gelang, den sozialen und kulturellen Mehrwert inklusiver Kulturarbeit besonders deutlich zu machen. Ausgezeichnet wurden der Förderverein der Miriam-Lundner-Grundschule in Halberstadt, das Hamburger Netzwerk barner 16 und die Dortmunder Initiative Kreativität inklusive.

Das und noch mehr lesen Sie in der 100. Ausgabe der SOZIOkultur. Seit Anfang der 1990er-Jahre hat sich der ehemals vierseitige „Infodienst“ zur 40-seitigen, quartalsweise erscheinenden Zeitschrift gemausert. Erhältlich im Shop auf www.soziokultur.de

Das Programm des 8. Kulturpolitischen Bundeskongresses »Kultur.Macht.Einheit? Kulturpolitik als Transformationspolitik. Bilanz und Ausblick nach 25 Jahren deutsche Einheit« am 18./19. Juni 2015 in Berlin steht und ist online abrufbar.

Kulturstaatsministerin Monika Grütters, MdB, wird den Kongress mit einer Rede zum Thema »Kulturpolitik im vereinten Deutschland. Die Verantwortung des Bundes« eröffnen. Danach folgen fünf Plenarveranstaltungen und zehn Foren, in denen eine Fülle von Transformationsthemen zur Diskussion stehen werden. Nachdem der erste Kongresstag mit Vorträgen von Bundestagspräsident Prof. Dr. Norbert Lammert, dem ehemaligen Bundestagspräsidenten Dr. h.c. Wolfgang Thierse und dem Schriftsteller und Kulturforscher Michael Schindhelm dem Blick zurück gewidmet ist, werden der Armuts- und Transformationsforscher Prof. Dr. Heinz Bude und der Kulturredakteur Jens Bisky am zweiten Kongresstag die Impulse für eine in die Zukunft gerichtete Diskussion geben.

Der 8. Kulturpolitische Bundeskongress wird von der Kulturpolitischen Gesellschaft und der Bundeszentrale für politische Bildung/bpb in Kooperation mit dem Deutschen Städtetag veranstaltet. Er findet alle zwei Jahre statt und hat sich mittlerweile als bedeutendster Diskursort für Kulturpolitik in Deutschland etabliert. Über 70 ExpertInnen wirken an dem Programm mit. Als Medienpartner konnten wieder das Deutschlandradio Kultur und Kulturmanagement.net gewonnen werden.

Das Kongressprogramm und Hinweise zur Anmeldung finden Sie hier.

 

Auf der Tagung »Update? Soziokultur heute und morgen«, die die Stiftung Niedersachsen in Kooperation mit der Kulturpolitischen Gesellschaft e.V. und der LAGS Niedersachsen am 12. März 2015 in Berlin veranstaltete, wurde das neue »Handbuch Soziokultur« der Öffentlichkeit präsentiert. Dieses umfangreiche Handbuch enthält 54 Beiträge und nähert sich dem Thema aus theoretischer und praxisgeleiteter Perspektive. Die insgesamt 73 AutorInnen setzen sich mit dem Selbstverständnis der Soziokultur auseinander, stellen die Beziehungen zwischen Soziokultur und aktuellen gesellschaftlichen Herausforderungen dar, bereiten aktuelles Zahlenmaterial auf, präsentieren zahlreiche Projekte im städtischen und ländlichen Raum, offerieren Handreichungen mit Praxistipps und evaluieren das stiftungseigene Förderprogramm.

Das Institut für Kulturpolitik war von der Stiftung Niedersachsen mit dem Lektorat des Werkes betraut.

Zum Preis von 15 Euro (+7 Euro Versandkosten) kann das Handbuch in Ordnerform bei der Stiftung Niedersachsen unter www.stnds.de bestellt werden